Welterbe-Rundwege - Bank #7: Der Lötschbergtunnel: eine Verbindung, die Leben und Landschaft prägte

Mit dem Bau des Eisenbahntunnels von Kandersteg nach Goppenstein überwanden die Ingenieure und Mineure den Lötschberg als Hindernis auf dem Weg in den Süden. Angestossen wurde das Projekt durch die Franzosen, welche Angst hatten, die Nord-Süd-Verbindung aufgrund des Gotthardtunnels zu verpassen. Für das Dorf Kandersteg brachte dieses Projekt grosse Veränderungen und Neuheiten mit sich.

Der Bau

Der Bau des Lötschbergtunnels von 1906 bis 1913 brachte Kandersteg grosse Veränderungen. Der Weg bis zur Eröffnung war von schweren Strapazen und tragischen Unfällen geprägt. Eines der Unglücke ereignete sich unter dem Gasteretal: am 23. Juli 1908 verursachte eine Quelle bei Kilometer 2.497 einen Einbruch, bei dem 25 italienische Arbeiter ums Leben kamen. Der Bau wurde 1909 nach gründlichen Abklärungen fortgesetzt, der Unglücksstollen zugemauert und das Gasteretal mit einer grossen Schlaufe umgangen. Im Dorf mit seinen 500 Einwohnern lebten und arbeiteten während mehreren Jahren rund 2000 Tunnelbauarbeiter sowie 1000 Familienangehörige. Für die einheimische Bevölkerung war dies eine prägende Erfahrung. Nach der Eröffnung des Tunnels war die Bergregion plötzlich mit dem internationalen Bahnsystem verbunden – Begegnungen mit neuen und erweiterten Gästegruppen waren die Folge.